Teil 2 Wissen und Wissensmanagement
Über die Veränderlichkeit von Wissen
Das was wir wissen kann sich über die Zeit laufend verändern. Neue Erkenntnisse werden gewonnen, alternative Perspektiven tun sich auf, Methoden veralten, Vorgehensweisen werden angepasst und verbessert.
In dem zweiten Teil unserer Blogreihe zum Thema Wissen und Wissensmanagement schauen wir uns genauer an, wie Wissen entsteht, wie man Wissen erlangt und wie es sich verändert.
Wissen schaffen
Über die Zeit hat sich Wissen verändert. Als nur ein geringer Teil der Menschheit des geschriebenen Wortes mächtig war, galten nur die, die es konnten als Gelehrte, als Wissensträger. Mit der Fähigkeit zu lesen und zu schreiben konnte Wissen endlich niedergeschrieben und verbreitet werden. Mit dem Buchdruck wurde Wissen für alle zugänglicher.
Wissen entsteht und verändert sich also mit der Gesellschaft und der Kultur, in der man lebt. Durch die Fähigkeit des Lernens eröffneten sich der Menschheit viele neue Möglichkeiten Wissen zu erlangen. Nahezu jeder Mensch setzt heute zu Beginn seines Lebens mit dem Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens, die ersten grundlegenden Bausteine seines individuellen Wissensschatzes. Je nach Vorlieben und persönlichen Bedürfnissen eines jeden einzelnen, vertiefen wir mit dem Älter werden auch unser Wissen in verschiedenen Bereichen – bewusst und/oder unbewusst.
Wenn es um das Lernen geht, entscheidet zwar immer die eigene Fähigkeit und Passion darüber, was und wie wir etwas lernen. Bei der Vermittlung von Wissen spielen aber vor allem Institutionen, die Wissen verkörpern, eine große Rolle. Ganz vorne steht dabei das eigene Elternhaus. Die Eltern unterstützen uns bei dem Erlernen von vielen alltäglichen Wissen und praktischen Fähigkeiten und bringen uns bei, wie man sich in verschiedenen Situationen verhält. So sind sie es, die uns als Kleinkind bei unseren ersten Schritten die Hände reichen, uns vormachen, wie man Fahrrad fährt oder uns schimpfen, wenn wir uns danebenbenommen haben. Sie prägen uns aber auch in unserem emotionalen Bewusstsein – manchmal positiv, manchmal aber auch negativ. Mit der Schule, der Berufsausbildung, der Universität und anderen Fortbildungseinrichtungen ändert sich dann unser bisher erlangtes Alltagswissen zu einem differenzierten fach- oder wissenschaftlichen Wissen.
Man lernt nie aus
Wissen ist dynamisch. Wissen ist nie endlich, sondern endlos. Neu gewonnene Erkenntnisse können immer das alte Wissen ablösen und ersetzten. Neues Wissen kann bereits bestehendes Wissen aber auch weiter untermauern und dieses sogar wertvoll machen. So sind wir z.B. heute schlauer und wissen, dass die Erde eine Kugel und keine Scheibe ist.
Mit dem Wandel der Zeit können Kenntnisse, Vorgehensweisen, Regeln und Theorien, die früher noch gang und gäbe waren, aus der Mode gekommen und nicht mehr zeitgemäß sein.
Manches Wissen wird sogar einfach vergessen und verschwindet gänzlich aus den individuellen Köpfen.
Herausforderungen in einem Unternehmen
Heutzutage wechseln die aktuellen Trends beinahe täglich, so dass sich schließlich auch die Halbwertszeit unseres Wissens stark verkürzt. So verlieren auch für Unternehmen wichtige Informationen enorm schnell an Haltbarkeit und Wert. Wo früher Daten über Märkte, Kundenbedürfnisse oder Prozesse noch jahrelange Gültigkeit hatten, können diese nun innerhalb nur weniger Tage nicht mehr zutreffen. Umso wichtiger ist es daher, immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben – Eine niemals endende Mammut-Aufgabe für jedes Unternehmen.
Aber nicht nur die Märkte verändern sich, sondern auch die Generationen. Mit den neuen Generationen werden auch alte und verstaubte Geschäfts- und Wertemodelle in einem Unternehmen von jungen und frischen Ansätzen abgelöst. Veraltetet Methoden werden eingemottet, kunterbunte Ideen auf den Tisch gepackt. Wo man noch früher auf Einheitlichkeit und Anpassung erpicht war, setzt man heute auf Individualität und Kreativität. Profitieren kann ein Unternehmen aber von beiden. Damit z.B. beim Ausscheiden eines:r Mitarbeiters:in keine Wissenslücken entstehen, muss Wissen festgehalten und gespeichert werden. So können junge Ideen mit dem alten Erfahrungsschatz kombiniert werden und sich wie von selbst ganz neuen und erfolgsversprechenden Strategien entwickeln.