Teil 1 Wissen und Wissensmanagement
Was man über Wissen wissen sollte
Was ist Wissen und wie entwickelt sich Wissen? Warum ist Wissen auch für Unternehmen so unglaublich wichtig? Fragen, mit denen wir uns in unserer neuen Blogreihe intensiv beschäftigt haben.
Jeder Mensch, jede:r Mitarbeiter:in in einem Unternehmen hat Wissen und bringt Erfahrungen mit. Die Kunst ist es, dieses individuelle Wissen der Mitarbeiter:innen zu sammeln, zu organisieren und zu vernetzen, damit das Wissen auch an andere Mitarbeiter:innen weitervermittelt werden kann. Nur durch Wissensaustausch und Wissenstransfer kann es einem Unternehmen gelingen, das Wissen als Ressource für den eigenen Erfolg zu nutzen und davon zu profitieren.
Doch bevor wir uns damit auseinandersetzten, ist es erst einmal wichtig zu verstehen, was Wissen überhaupt ist – das Thema, um das sich der erste Beitrag unserer Blogreihe dreht.
Was ist Wissen eigentlich?
„Wissen ist Macht“, „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, Know-How. Wissenschaft, Gewissheit, Bewusstsein, Besserwisser. Phrasen und Wörter, die jeder kennt und nur ein kleiner Auszug davon, was die umfangreiche Wortfamilie „Wissen“ so hergibt. Wortabwandlungen und Synonyme bieten beinahe endlose Möglichkeiten „Wissen“ auszudrücken. Abhängig vom Kontext, erhält das Wort dann eine andere Ausdrucksstärke und andere Bedeutungen auf unterschiedlichen Ebenen. So impliziert das Wort „Erfahrung“, dass jemand schon mal etwas gemacht hat, während „Kenntnis“ voraussetzt, dass man weiß, wie etwas funktioniert. Das zeigt die unglaubliche Vielfältigkeit in der Semantik und Sinnhaftigkeit allein des Wortes „Wissen“.
Kein Wunder, dass sich vor allem Denker:innen und die Philosophie schon seit über 2000 Jahren mit der Frage „Was ist Wissen eigentlich?“ und der passenden Definitionsfindung des Wissensbegriffs beschäftigen und sich bis heute noch nicht einig sind. Egal ob Platon oder Aristoteles – vielseitige Sichtweisen und Betrachtungsperspektiven lassen eine eindeutige Beschreibung von „dem Wissen“ einfach nicht zu. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass es verschiedene Typen und Arten von Wissen gibt.
Am häufigsten wird zwischen explizitem und implizitem Wissen unterschieden. So gibt es das explizite Wissen, das sich sehr leicht niederschreiben und formulieren lässt. Im Gegensatz dazu steht das implizite Wissen, das jedem Menschen meist unbewusst vorliegt. So erlernen wir irgendwann einmal Dinge, die wir nicht wieder vergessen, aber auch nicht so recht erklären können, wie z.B. das Fahrradfahren oder das Sprechen. Aber auch die persönlichen Erfahrungen, die man im Laufe seines Lebens macht, zählen zu dem impliziten Wissen. Darüber hinaus gibt es auch Wissen darüber, wie sich etwas anfühlt. So weiß jeder was es heißt verliebt zu sein, verletzt zu werden oder gar Zahnschmerzen zu haben.
Egal welche Art und Form, das Wissen entsteht durch unsere Interaktion mit der Welt um uns herum. Es baut sich durch Daten und Informationen auf, die wir durch die Interpretation individueller Erfahrungen gesammelt haben. So landen all unsere Kenntnisse und Fähigkeiten, Problemlösungsstrategien und Alltagsregeln, Theorien und Praxis Erfahrungen, in unseren Köpfen und werden in unserem Gedächtnis abgelegt und gespeichert.
Herausforderungen in einem Unternehmen
Das Wissen in Unternehmen besteht vor allem aus externem und internem Wissen. Durch Recherche aber auch durch Kooperationen, gewinnt ein Unternehmen Wissen über den Markt, die Wettbewerber und andere externe Faktoren. Das interne Wissen umfasst das Wissen, welches bereits im Unternehmen selbst vorhanden ist.
Bei dem internen Wissen ist es besonders schwer aus individuellem Wissen einer einzelnen Person oder einem exklusiven Personenkreis, ein kollektives Wissen zu machen, dass unabhängig von der Position der Mitarbeiter:innen, für das gesamte Unternehmen zur Verfügung steht. Das können persönliche Erfahrungen aus Entscheidungsprozessen oder aus Interaktionen mit anderen Menschen sein, oder aber individuelle Zeitmanagementstrategien, die man sich durch die jahrelange praktische Ausführung einer Tätigkeit unbewusst angeeignet hat. Wertvolles Wissen von dem nicht nur neue und unerfahrene Mitarbeiter:innen profitieren können, sondern am Ende das ganze Unternehmen etwas davon hat.
Im Klartext bedeutet das, das Wissen muss aus den Organisationsbereichen in den Köpfen der Mitarbeiter:innen auf „Papier“ gebracht und in einem elektronischen System abgespeichert werden – die Kernaufgabe und zugleich größte Herausforderung eines professionellen Wissensmanagements.